MKH: Medizin mit Kompetenz und Herz

Der Erfolg eines Kranken­hauses ist messbar. Sicher, da gibt es betriebs­wirt­schaft­liche Kennziffern – aber das ist in den Augen von Michael Schmidt eben nur ein Aspekt. Schmidt ist seit 16 Jahren Geschäfts­führer des Marien­kran­ken­hauses Kassel (MKH).  Ein anderer Erfolgs­in­di­kator ist es, wenn die Patienten mit den Füßen abstimmen. Das sieht dann beim MKH so aus: Trotz hoher Fallzahlen steigt die Zahl der Patien­tinnen und Patienten stetig, zunehmend auch ambulant, weiter. Was auch damit zusam­men­hängt, dass die überwei­senden Ärzte von Kompetenz und Leistungs­fä­higkeit des Kranken­hauses überzeugt sind – und jene, die stationär im MKH behandelt wurden, sind selbst häufig genug die besten Werbe­bot­schafter im Familien- und Freundeskreis.

Michael Schmidt, Geschäfts­führer Marienkrankenhaus Kassel gGmbH

Mögli­cher­weise, sagt Schmidt, hängt dieser Erfolg damit zusammen, dass man sich im MKH durchaus Gedanken über die Patienten macht – Gedanken, die weit über die bestmög­liche medizi­nische Versorgung hinaus­gehen. Beispiel Patien­ten­auf­nahme: In den inner­be­trieb­lichen Analysen hat man sich den Prozess detail­liert vorge­nommen, den Patienten am ersten Tag im Krankenhaus durch­laufen. Viele, sagt der Geschäfts­führer, haben Angst, sind unsicher, manchmal hilflos. In anderen Kranken­häusern werden Patienten aufge­nommen, müssen verschiedene Anlauf­stellen absol­vieren  und warten dann mit Köfferchen oder Tasche auf den Fluren der Station darauf, dass ihr Bett endlich frei wird. Ein Beitrag zum Wohlfühlen sei das nicht.

Im MKH kommen elektive Patienten (Patienten, die nicht akut versorgt werden müssen) am Tag Ihrer Operation an, müssen höchstens eine Unter­schrift leisten und werden in einer ruhigen Atmosphäre betreut und vorbe­reitet. Alle medizi­ni­schen und adminis­tra­tiven Abläufe sind bereits vor dem Kranken­haus­auf­enthalt erledigt. Es gehe darum, „den Patienten zu organi­sieren“. Aber eben so, dass er oder sie es im besten Fall gar nicht merkt. Im MKH würde die Frage „Wer macht wann was und wo mit ihm“ aus der Sicht der Patienten immer wieder optimiert und geklärt. 

Rund 600 Fachkräfte arbeiten im MKH – das in Volkmarsen einen zweiten Standort hat, an dem aber nur Ärzte arbeiten, die dort Beleg­betten haben. Diese Mitar­bei­te­rinnen und Mitar­beiter, sagt Schmidt, legen nicht nur großen Wert auf einen freund­lichen Umgang mitein­ander – sondern eben auch mit der Patien­ten­schaft. Das Marienkrankenhaus gehört zum Verbund der St. Vinzenz gGmbH in Fulda. Im Marienkrankenhaus, sagt Schmidt, werde das christ­liche Menschenbild sehr offen gelebt – und da die Barmher­zigen Schwestern, von denen einige im Krankenhaus arbeiten, schon immer nicht mit dem erhobenen morali­schen Zeige­finger durchs Leben gelaufen seien, sei die Arbeit für die Patienten schon immer durch pragma­tische Entschei­dungen geprägt gewesen.

Die überweisenden Ärzte sind von der Kompetenz und Leistungs­fä­higkeit des Kranken­hauses überzeugt.

Das Kümmern um die Patienten ist für Schmidt aber nur einer der Leucht­türme, mit denen das Krankenhaus in manchen Bereich weit über die Region hinaus leuchtet. Es sei das Zusam­men­spiel der Bereiche: Medizin, Pflege, medizi­nisch-techni­scher Dienst – und eben das inter­dis­zi­plinäre Zusam­men­wirken in jedem einzelnen Fall. Im Übrigen sei oft gar nicht bekannt, dass das MKH in vielen Abtei­lungen über einen technisch heraus­ra­genden n Standard verfüge. 

Obwohl zum St-Vinzenz-Verbund gehörig, werde das Haus dezentral geführt – ein Riesen­vorteil für die Arbeit vor Ort, sagt Schmidt. Damit unter­scheide man sich von der Zentra­li­sierung gerade bei privaten Träger­gruppen – was sicherlich auch in der Versor­gungs­region deutlich würde.

Das MKH ist keine Klinik der Vollver­sorgung. Aber in allen Bereichen, die medizi­nisch angeboten werden, sieht Schmidt Spitzen­leis­tungen – und eben auch Spitzen­an­gebote. „Ich bin stolz, dass wir so gut sind!“, sagt er.

Dazu trägt seit einigen Jahren auch das Medizi­nische Versor­gungs­zentrum bei. Kranken­haus­ärzte als nieder­ge­lassene, die genau wissen, was die Klinik nebenan kann und zu bieten hat, betreuen hier die Patienten ambulant. Ideal für eine hervor­ra­gende Indika­ti­ons­stellung, also die Empfehlung oder Beauf­tragung einer medizi­ni­schen Maßnahme, auch als Zweit­meinung, und eine Nachsorge aus einer Hand. 

Das Marienkrankenhaus Kassel (MKH), sagt Schmidt, könne mit dem Kürzel MKH kurz und knapp definieren, wofür die Klinik stehe: Medizin mit Kompetenz und Herz.

Text: Horst Seidenfaden


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Artikel mein Kassel: Nordhessen Gesund